2. Mai 2012

Schluss mit den Legebatterien die sich Unis nennen!!!

Politische Diskussionen sind gut und wichtig für eine funktionierende Demokratie. Dennoch versteht man oft nicht wieso solche Diskussionen aufgrund koalitionärer Probleme nie zu einem Ende, bzw meist nur zu einem Zwischenende - gekennzeichnet durch einen faulen Komnpromiss, führen.

Ein Beispiel dafür ist die langgeplagte Studiengebührendebatte. Seit die schwarz-blaue Regierung unter Schüssel 2000 die Studiengebühren (5000 Schilling / 363 €) eingeführt hatten, gab es 12 Jahre lang ein politisches Gezank auf Kosten der Universitäten und auf Kosten der Studenten und Studentinnen. Ein faules Zwischenende entstand schon 2008 als SPÖ, FPÖ und GRÜNE die Studiengebühren unter fragwürdigen Umständen de facto abgeschaffen hatten (der Verfassungsgerichtshof hatte in Folge genug Arbeit um schließlich zu dem Schluss zu gelangen, dass die Ausnahmeregelungen (ausländische Studierende, Langzeitstudierende) verfassungswidrig sind); das nächste faule Zwischenende zeichnet sich mit der Forderung Karl-Heinz Töchterles an die Universitäten, ab Herbst autonom Gebühren einzuheben (mit einer Obergrenze von 500€/Monat), jedoch ohne Rechtssicherheit, ab.

Die Gewinner dieser Hinauszögerung sind nicht auszumachen, die Verlierer sind klar: Unis, Studenten....die Bildung (und Forschung) und somit die beste Investition von Steuergeld in Bezug auf wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit in Zukunft als europäischer Staat (Dienstleistungsstaat).
"Dem Staat ist unsere Bildung nichts mehr wert" hört man dann an allen Ecken von Studierendenvertreterinnen und im Hintergrund schwingt die Vermutung an eine Forderung für die einheitliche Abschaffung der Studiengebühren mit.

Leider werden die Studenten und Studentinnen nicht besonders gut vertreten, leider ist den meisten Studierenden die ÖH ziemlich egal bzw macht sich unter vielen sogar eine Abneigung breit, was auch niemanden so recht verwundern kann - siehe Cafe Rosa,usw.
Leider kann man auch nicht darauf vertrauen, dass die Vertreter der ÖH die Meinung der Studierenden gut widerspiegelt.
Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass ein Großteil der Studierenden gegen die Einführung von Studiengebühren ist.

Es muss Geld her! Das ist jedem klar.
Ein kleiner Ausflug in die Realwirtschaft und eine einfache Rechnung: eine eklatant (die Formulierung "ins Bodenlose" wäre fehlgesetzt) steigende Studierendenzahl in Österreich, die hohe Investitionskosten mit sich bringt, steht einem Rückgang an Einnahmen gegenüber.
Die Regierung ist in Zeiten eines Sparpakets nicht gewillt, alle Ausgaben zu übernehmen, was vielleicht hart klingen mag - aber sein wir uns ehrlich - logisch und nachvollziehbar ist. Vor allem wenn man bei dem Anstieg an ausländischen Studierenden (siehe deutsche MedizinstudentInnen) nicht einmal mehr die Wertschöpfung im eigenen Land halten kann.(Anmerkung: seit März 2012 werden AUSNAHMSLOS keine Studiengebühren eingehoben, dh auch nicht für deutsche Studierende)
Man kann trotz aller EU-Einheit und Fremdenliebe von Österreich nicht erwarten ausländische (deutsche numerus-clausus-Flüchtlinge) StudentInnen auszubilden und für die Kosten ihrer Ausbildung aufzukommen, wenn sich diese nach Beendigung des Studiums wieder nach Hause verabschieden um die dortige Wirtschaftskraft zu stärken.

Auch kann es keine Lösung sein, zuzusehen wie unsere Unis auch von heimischen Maturanten überlaufen werden und das Level der Ausbildung (und hier passt es) ins bodenlose Nichts sinkt. Eine Förderung von Talenten gibt es auf heimischen Unis nicht mehr - es ist eine reine Massenabfertigung - manche StudentInnen fühlen sich in Vorlesungen wie Hühner in einer Legebatterie.

Also wo soll das Geld her? Und wie können wir gleichzeitig die Studierendenzahlen veringern und die Ausbildung deutlich verbessern.
Mit einem Beitrag jedes Einzelnen - sprich Studiengebühren. Oder nennen wir es euphemistisch "Bildungsinvestitionsbeitrag". 
Denn: Nicht nur dem Staat soll unsere Ausbildung am Herzen liegen (sprich: Geld locker machen) sondern auch uns soll sie am Herzen liegen (sprich: Geld locker machen).

"Halt, halt, halt, halt, halt!!!Bildung ist ein Recht aller und nicht nur wohlhabender Eliten! Und überhaupt - was denkst du dir eigentlich dabei!" spricht ein Studentenvertreter.
Als großer Freund von Verteilungsgerechtigkeit (aber auch Leistungsgerechtigkeit) nicht nur bei Geld sondern auch bei Bildung und auch als großer Freund von Motivation für Studenten bildungferner Schichten und Migrantenfamilien, bin ich der Meinung das genau das mit Studiengebühren sehr wohl vereinbar wäre.
Und niemand kann mir erzählen, dass ich der einzige bin der auf die Idee eines Gebührensystems mit gleichzeitiger Ansteigung der Stipendienvergabe - nicht nur Leistungsstipendien, sondern vor allem auch Stipendien um die sprichwörtlich "sozialen Härten" auszugleichen - gekommen ist.
Laut market-Analyse sind bereits 66% der Bevölkerung für Studiengebühren (34% sogar für welche, in der Höhe von 500€) und auch 46% für Zugangsbeschränkungen für überlaufene Fächer.
Ich teile in Bezug auf Zugangsbeschränkungen nicht diese Meinung, sondern schließe mich den 30% an, die meinen Zugangsbeschränkungen für alle Fächer wären wichtig.
Denn einerseits soll es keinen Unterscheid machen, ob ich mich eben mehr für Psychologie, als für Verfahrenstechnik interessiere, aber andererseits ist unser System ohne Beschränkungen (welche sich auch am Arbeitsmarkt UND Forschungsmarkt (sprich: wo liegen zukunftsträchtige Forschungsschwerpunkte) orientieren sollen) nicht tragbar.

Denn im Endeffekt ist es für uns alle wichtig Bildung, Forschung, Innovation, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land zu halten, um nicht auch noch im know-how Produktionsgiganten wie China hinterherzuhinken.
Es ist wichtig, dass Österreich in seine StudentInnen investiert, aber auch, dass alle Österreicher in ihre Bildung investieren (es wird auch nicht zum persönlichen Schaden sein).
Dass Bildung kein Privileg für die Elite eines Landes ist, ist klar und dass jedem einzelnen die finanzielle Chance auf ein Studium gewährleistet sein muss auch.
Dennoch bin ich auch für eine stärkere Werbung für Lehrberufe an Schulen und schließe auch die "Matura mit Lehre" als Möglichkeit für Maturanten sich für einen Lehrberuf zu entscheiden nicht aus.
Denn genau das wäre Elitedenken, wenn man der Meinung ist man zählt in dieser Gesellschaft nur etwas, wenn man Akademiker ist. Und das ist Abzulehnen.
Was man im Kopf hat soll über die schulische Karriere ausschlaggebend sein und nicht was man am Konto hat.

Jeder junge Mensch in unserer Gesellschaft soll die Möglichkeit haben sein Potenzial ausschöpfen zu können und im Zuge eines Auswahlverfahrens sein Potenzial auch unter Beweis zu stellen. Jeder soll die Möglichkeit haben somit auch ohne nebenbei arbeiten zu müssen, studieren zu können - ob vom Elternhaus oder vom Staat durch Stipendien unterstützt (je nachdem was der Gehaltszettel der Eltern spricht) - und somit sein Studium in einer überschaubar und festgelegten Zeit abschließen zu können.
Und das soll nicht möglich sein? 

Danke

   

19. April 2012

Masculismus vs. Feminismus???

Auch 2 Wochen nach dem „Equal Pay Day“ erregt das Thema Lohnschere zwischen Männern und Frauen die Gemüter des Landes. Stein des Anstoßes dieser starken medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit war der, von mir mit Interesse (und Freude über die zu erwartende Debatte) gelesene, Artikel von.....und....im profil vom.... .
In diesem Artikel kritisieren die beiden Männer die einseitige, schlechte und einfach falsche Darstellung der Lohnscherenproblematik in Österreich. Sie zeigen auf wieso es österreichischen Frauen eher doch besser geht als maltesischen, obwohl das EU-Ranking eine total andere Sprache spricht und lässt auch das Frauenministerium rund um Gabriele Heinisch-Hosek nicht gut wegkommen.
Die Kritik folgte – nicht unerwartet – prompt und aufs schärfste. Die Leserbriefe füllten mehrere Seiten und auf dem Onlineforum des profil konnte man sich ein Bild des Ausmaßes machen.
Auch der ORF wollte sich natürlich in die Debatte einbringen und brachte das Thema im CLUB 2.
Als stiller Beobachter dieses nun zweiwöchigen Gefechts zwischen den großen Verteidigern von Männern und Frauen – möchte ich mein Resüme ziehen.

Ich kann mir beim besten Willen keine friedvolle Lösung in dieser Diskussion mehr vorstellen. Zu stark polarisierte Meinungen um zu provozieren auf der einen Seite, zu stark über die Jahre verhärtete Ansichten auf der anderen Seite.
Die Feministinnen stehen wieder im Scheinwerferlicht um gegen solche Ungeheuerlichkeiten seitens ihrer Meinung konservativen und realitätsfremden Männern wie den beiden profil-Redakteuren, vorzugehen. Und es tauchen wieder Artikel in den Zeitungen und Personen in den TV-Shows auf, die den Maskulismus – als für uns bisher fremdartiges Wort – in unseren männlichen Geist hervorrufen.

Ich sehe genau hier ein unglaublich offensichtliches Paradoxon, in welchem meiner Meinung nach der Hund begraben liegt. Denn ist es nicht eine grundsätzliche (alte) Debatte über Gleichberechtigung aller – egal welcher Hautfarbe, Nationalität, Geschlechts? Wieso empfinden dann Personen, welche eindeutig für eine Seite und somit NICHT für die Allgemeinheit Stellung beziehen (sprich: Feministinnen bzw Maskulisten), sie seien verantwortlich in ihrer Position sich zu Wort zu melden? Denn genau diese Personen werden nie zu einer Lösung kommen.  
Der Feminismus – so großartig die Taten in der Geschichte waren – ist eine verstaubte, konservative Anschauung. Der Maskulismus, als solche zwar nicht alt (oder in anderer Form eben auch schon tausende Jahre alt) ist es genauso.
Was ich in Folgendem für den Feminismus sage – gilt auch für den Maskulismus!         
Feminismus ist Lobbyismus – ganz klar. Und das unter dem ideologischen Vorsatz der Gleichberechtigung?! Der Feminismus fördert ein Schwarz-Weiß bzw Mann-Frau-Denken, das jedem liberalen, modernen Denken von Gleichberechtigung widerspricht, denn er forciert ja vielmehr die Unterschiede, anstatt ein Denken völlig frei von allen Unterschieden zu fördern.

Wenn ein Unternehmer in einer Frau beim Bewerbunggespräch die Mutter in Verbindung mit Karenz und Teilzeit und den Mann in Verbindung mit Karrierewillen sieht, muss sich der Feminismus dafür die Schuld geben. Nur wenn dieses Denken (und das erfordert natürlich einen langen tiefgreifenden Prozess) abgeschalten ist – sieht der Personalchef die reale Individualität der Person.
Er sieht die karrieremotivierte, ambitionierte Frau mit dem fürsorglichen Mann, der ihr den Großteil der Karenzzeit abnimmt und auch die Erziehungsarbeit. Er sieht den Mann, der lieber Teilzeit arbeiten würde um mehr für seine Kinder da zu sein. Mag es klischeehaft scheinen – aber diese Personen und Beziehungen gibt es einfach. In denen die Frau das gemeinsame Dinner bezahlt und der Mann jeden Tag das Essen kocht. Genauso wie es natürlich die umgekehrte Seite gibt.
Nur man muss sie sehen wollen und sich nicht davor verschließen und alle seine angeblichen Gegner des anderen Geschlechts in einen Topf werfen. Immerhin tauschen diese zwei Gruppen sich gerne untereinander aus und bielden sich liebende Zweierteams.

Es braucht keine bewusst schlecht gemachten Statistiken und es braucht auch keine Männer mehr die darauf hinweisen wollen, wenn man endlich die Achtung vor der Freiheit jedes Einzelnen hat.
Wenn Feministinnen aufhören, ihrer Meinung nach erzkonservative Frauen, welche noch immer gerne die Kinder erziehen, kochen und bügeln, abschätzig zu betrachten. Wenn jeder egal ob Mann oder Frau endlich akzeptiert, dass jeder das Leben mit dem Partner und dem beruf führen kann das er möchte.
Ob als Karrierefrau oder Hausmann – egal!
Denn schlussendlich liegt es ja in der Partnerwahl für welchen Weg ich mich entscheide – und schlussendlich muss nur das Zweierteam zu einer für sich passenden Lösung kommen.

Und dann, wenn dieses ganze S/W-Denken besiegt wurde und die Wörter Feminismus und Maskulismus endlich der Geschichte – und nur ihr – zugeschrieben werden können, dann wird es weder ungleiche Gehälter, unfaire Arbeitgeber, ungerechte Löhne, enttäuschte Frauen/Männer geben, keinen Equal Pay Day und...keine Frauenministerin – wofür auch? Es gibt ja auch keinen Minister für Schwarzhaarige.
Und für alle die mit den biologischen Unterschieden zwischen Mann und Frau kommen wollen – klar gibt es denn (natürlich) – aber dessen Auswirkungen wird keinen Arbeitgeber mehr interessieren – davon bin ich überzeugt.
Aber vielleicht sollten wir es einfach ausprobieren und diese leidige Debatte auch der Geschichte anrechnen.

3. April 2012

KONY 2012

Das nun schon weltweit berühmte YouTube Video KONY 2012 hat mich veranlasst über einen gewissen Umstand näher nachzudenken. Obwohl die Taten dieses Menschen in hohem Maße zu verurteilen sind, was der internationale Gerichtshof und vor allem die ugandische Bevölkerung aber schon länger als erst seit 2012 wissen und darauf immer schon aufmerksam gemacht haben, muss ich mich darüber wundern wieso eine amerikanische Organisation plötzlich einen solchen Hype auslöst - wie aus dem Nichts möchte man ja fast meinen.
Wieso wird nach Sadam Hussein und Osama bin Laden nun Joseph Kony als DAS zentrale Böse auf diesem Planeten dargestellt, welches es (mit militärischen Mittel wohlgemerkt) zu bekämpfen gilt.
Doch warum gerade jetzt und nicht schon vor 6 Jahren, als die LRA noch aktiv in Uganda ihr Unwesen trieb? Die großen Ölfunde am Albertsee, die von amerikanischen Unternehmen erschlossen und zur Förderung vorbereitet werden, spielen dabei wohl keinerlei Rolle - oder doch?
Irgendetwas war da ja schon einmal mit dem Öl im Irak und in Afghanistan.

Doch wer die höchst umstrittene ugandische Armee über KONY 2012 finanziell unterstützen möchte sollte sich zumindest erst über ein Zitat von Stephane Hessel Gedanken machen:
""Gewalt wirkt nicht", ist eine wichtigere Erkenntnis, als zu wissen, ob ihre Vollstrecker zu verurteilen sind oder nicht."

Hier 2 Links für welche, die sich damit noch nicht so sehr befasst haben:
http://www.youtube.com/watch?v=Y4MnpzG5Sqc

http://tvthek.orf.at/programs/1328-Weltjournal/episodes/3798427-Weltjournal--Afrika---Moerderjagd-per-Mausklick

2. April 2012

Eintrag Nr 1

Notverstaatlichte Bildungspolitik


Nachdem ich die Schule schon hinter mir gelassen habe, aber ich grundsätzlich der Meinung bin, dass Bildung ja eigentlich schon wichtig ist und sie mir auch sehr am Herzen liegt, bewegt mich die Debatte um eine Schulreform immer wieder.

Was passiert gerade in der österreichischen Bildungspolitik?
Eine – wie es scheint -  vollkommen unüberlegte und viel zu überhastete Reform, welche das Bildungs- und Ausbildungsniveau in Österreich langfristig und substanziell senkt.
Die grundsätzlich gute Idee einer ganztägigen Gesamtschule mit dem klingenden Namen „Neue Mittelschule“ wird so schlecht wie nur möglich umgesetzt.
Wie symptomatisch für eine große Koalition kommt auch in der Bildungsreform durch koalitionäre Konfliktbewältigung durch gegenseitiges Anpassen – oder treffender ausgedrückt – gegenseitiges Blockieren, absolut nichts Vertretbares zustande.

Das Pferd wird vom falschen Ende aufgezäumt.
Wer kann mir erklären wieso man bei einer Schulreform anfängt, das Ende der höheren Schullaufbahn zu ändern - nämlich die Matura?
Wer kann der Meinung sein, man führt eine Zentralmatura ein, welche für bessere Vergleichbarkeit unter den Maturanten und mehr Gerechtigkeit steht, ohne vorher die höchst nötigen Schritte einzuleiten, nämliche die, welche erforderlich wären um die Schüler und Lehrer möglichst gut darauf vorzubereiten.
Wer erklärt unserer werten Bildungsministerin, dass es in Österreich nicht nur eine AHS und BORG gibt sondern auch eine BORG mit z.b. Sprachenschwerpunkt, mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt,... und es auch nicht nur eine Sorte BHS gibt. Vielleicht sollte man ihr im Zuge dessen auch mitteilen, dass es äußerst unterschiedliche Lehrer gibt (ja – das kann ich bezeugen), die unterschiedlich ausgebildet worden sind, die unterschiedlich kompetent, unterschiedlich motiviert und vor allem (und das könnte man ja wirklich ändern) mit unterschiedlichen Lehrmaterialien und Lehrmethoden arbeiten.

Was wird die Konsequenz sein?
Da die Elternvertreter bereits angekündigt haben, sie würden einen Ausgang der ersten allgemeinen Zentralmatura, welcher unter den Ergebnissen der letzten Jahre liegt, nicht dulden - wird die Bildungsministerin Schmied (weil man es sich als Politikerin mit einer so großen Bevölkerungs- und Wählergruppe wie den Eltern ja nicht verscherzen sollte) das Niveau dieser ersten Zentralmatura ja zumindest unterdurchschnittlich eher auf Volksschulniveau ansetzen, so dass auch die sprachenbegabte Schülerin mit nur 3 Mathestunden (entspricht 30 - 40 min aktiver Lernzeit) in der Woche die Mathematura schafft, die auch dem Realgymnasiasten mit 5 Stunden in der Woche vorgelegt wird. 
Den Maturanten wird es nicht sonderlich stören.

Ändern?
Wenn bei der Matura keine Flexibilität mehr herrschen darf, sondern alles exakt definiert und gleich sein muss (sodass notfalls auch ein Computer die Deutscharbeit korrigieren könnte – weil der die Rechtschreibfehler sogar schneller findet), dann muss das zwangsläufig auch bei den Lehrern und deren Lehrverhalten so sein.
Nur wieso habe ich das Gefühl, dass sich hier so überhaupt niemand in unserer werten Regierung Gedanken gemacht hat?

Aber eigentlich wollte ich gar nicht zu sehr die missglückte Schulreform ansprechen, sondern etwas, das man eher nicht unbedingt mit unserer Bildungsministerin in Kontakt bringt – nämlich die höchst erfolgreiche österreichische Bank Kommunalkredit.
Wieso so erfolgreich? Naja diese Bank war so lukrativ und hat so gut gewirtschaftet (und oft noch besser bilanziert), dass sich der Staat Österreich gedacht hat, von diesem Erfolg wollen wir auch etwas haben – und so wurde sie 2008 verstaatlicht.
Achja! NOTverstaatlicht! Aber wieso NOT – so ein negatives Wort? 
Naja den eigentlich rettete Wilhelm Molterer die Bank 2008 vor dem Bankrott.
Aber man sollte in so einer Situation ja immer optimistisch bleiben, denn eigentlich kann es ja nur mehr bergauf gehen...oder?

Tja – falsch gedacht! Nachdem sich Molterer's Nachfolger Josef Pröll auch nicht mehr mit solchen Problemen rumschlagen wollte ist es nun in der Hand einer oberösterreichischen Unternehmerin, die sich bereits in der Kiesindustrie einen Namen gemacht hat und somit wissen muss wo es lang geht.
Natürlich hat sich unsere Frau Finanzministerin auch schon ausrechnen können, dass sie nun bald wieder die läppische Summer von 1 Mrd € in die Bank stecken muss, denn die 4 Mrd € Unterstützung durch Josef Pröll verliefen wohl im Kies...äh...Sand.
Aber, ich meine 4 Mrd €, die haben die Bankchefs wahrscheinlich irgendwo...verlegt....oder so.

Der stets freundliche Steuerzahler
Zum Glück hilft in solchen Situationen der freundliche Steuerzahler aus.
Um aber seriös zu bleiben, muss ich sagen, dass man sehr wohl weiß wo das ganze Geld hingekommen ist (und nein es sind keine Südseeinseln..dieses Mal zumindest!).
Die Kommunalkredit hat 2008 laut einem Wirtschaftsprüfer 12,1 Mrd € an Kreditausfallversicherungen besessen (Credit-Default-Swaps) – und zwar für Länder wie Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien – welche die zur Zeit nicht unbedingt für ihre stabilen Haushalte bekannt sind und deswegen auch liebevoll - PIIGS – genannt werden.
Dass speziell eines dieser Länder finanziell so gar nicht gut aufgestellt ist, sollte man mittlerweile wissen und daher ist es auch kein Wunder, dass jetzt Griechenland-CDS im Wert von 424 Millionen € für die Kommunalkredit schlagend werden.

8,4 Millionen Bankmiteigentümer in Österreich
Haha!!Endlich müssen auch mal die Banken für das bezahlen, was sie angerichtet haben! So ists Recht!
Nur blöd dass die Bank uns gehört – also uns allen die Steuern zahlen (natürlich brauchen Sie sich nicht angesprochen fühlen Herr ehemaliger Finanzminister mit den schönen Haaren).
Ich gratuliere Ihnen, der Sie gedacht haben nur ein einfacher Student, Arbeiter, Schüler oder was auch immer zu sein, dass sie stolz von sich behaupten können Miteigentümer einer großen Bank zu sein!

UND JETZT!
Ende 2008 als die Bank vor dem Bankrott stand wurde der damalige Kommunalkredit-Vorstandschef Reinhard Platzer sprichwörtlich „gegangen“ und seine Kollegin von 2004 bis 2006 - Claudia Schmied - wechselte ins Bildungministerium der Regierung Gusenbauer, wo sie auch heute noch unter der Regierung von Werner Faymann einer bescheidenen Arbeit nachgeht, in der sie aber, wie ihr leider viel zu oft abgesprochen wird, exzellente Arbeit leistet, die wieder an ihre einztige Performance im Vorstand der Kommunalkredit anknüpft.
Die Frage ist nur wann die Schulreform vor dem bankrott steht – oder ist das nicht schon passiert?

Für unsere Frau Bildungsminister gilt wie im Falle der Kommunalkredit (es wird weiter ermittelt) auch in der Bildungspolitik die Unschuldsvermutung.
 

WENN...

Wenn man sich heutzutage als junger Mensch mit einem Funken idealistischen Gedankenguts durch das soziale Leben bewegt und beginnt gewisse Zustände und Vorgänge zu bemerken und zu hinterschauen.

Wenn man beginnt sich seine eigene Meinung zu machen – keine Meinung, welche ausschließlich von überdimensionierten Überschriften gewisser Zeitungen oder kürzest Radio- und Fernsehnachrichten, welche mit den Werbezeiten schon lange nicht mehr konkurrieren können, besteht; sondern eine persönliche Meinung – eine eigene Sicht auf diese Dinge.

Wenn diese Sichtweise nicht auch schon komplett abgestumpft ist, sondern sie den Drang nach neuen Ideen und Aspekten, die Begeisterung und das Interesse für andere ihrer Gesinnung nicht ganz verloren hat.

Wenn man sich interessiert was diese Gesellschaft ist, in der wir leben, was sie mit unserer Welt macht und wie sie sich noch weiter entwickeln wird.

Wenn man noch immer veralteten Dingen wie Gerechtigkeit und Zusammenhalt nachhängt.

Wenn man sich die Frage stellt, ob wir alle wirklich einfach so blöd sind und nichts hinterfragen, um einfach einen neuen konservativ-hedonistischen Lebensweg mit geringstem Widerstand zu gehen; und wir nicht begreifen, dass es einfach endlich an der Zeit wäre etwas zu tun.

Wenn man nicht begreifen kann, warum  vor 40 Jahren Jugendliche noch den Mut hatten Probleme anzusprechen, oder zumindest Zeichen zu setzen um sich zu wehren und Zukunft aufzubauen und man heutzutage nur noch mit einer Unmenge an desinteressierten, TV-Show-süchtigen, wochenendfixierten, resignierenden jungen Leuten konfrontiert wird.

Wenn man kurz vor der innerlichen Verzweiflung doch noch das Gefühl und den Tatendrang bekommt einfach selbst etwas gegen all dies zu tun.

Wenn es einem egal ist ob man vielleicht kritisiert oder einem die Kompetenz völlig abgesprochen wird.

Wenn man einfach das Gefühl hat es gehört wieder gesagt.

 ES REICHT!!!

Ich bitte alle Personen, welche sich auch nur in einem dieser Punkte angesprochen fühlen, diesen Blog zu lesen und seine Inhalte zu kommentieren! DANKE